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Esther Amaudruz (1925-1999)

Zum Andenken an Esther Amaudruz

Esther Amaudruz 13. Juni 1925 - 1. Mai 1999

 Wer von den Zig-Zag-Lesern hat Esther Amaudruz nicht gekannt? Sie hat uns pltzlich verlassen, kurz vor ihrem 74. Geburtstag. Aber sie hinterlässt uns ungezählte Erinnerungen an ihre Freundschaft. Davon zeugen Dutzende von Botschaften, Wünschen und Gebeten, die sie während der fünf Wochen im Spital bekam.

Esther liebte ihre Kirche, die Lausanner Kathedrale, und sie arbeitete sehr aktiv in der Gemeinde mit, sei es im Chor, sei es beim Empfang mit den jungen Leuten, indem sie Kinder betreute, für ältere Menschen Retraiten organisierte, und schliesslich auch im Kirchgemeinderat.

Die Abdankung fand in der Kathedrale statt, wo Herr Pfarrer Zweifel Esthers Leben in Erinnerung rief. Ein Leben, das von vielen Prüfungen gezeichnet war (z.B. durch den Tod ihrer Nichte), aber ein Leben für andere. ln Esther spürte man eine engagierte Frau, unter anderem wenn es um Bücher ging (siehe Artikel von A. Belperroud).

Pfarrer Zweifel erinnerte daran, wie Esther sich kurz vor ihrem Eintritt ins Spital bei einem Gemeinde-Picknick um kleine Kosovaren kümmerte. Sie hat viel gegeben, nicht nur ihrer Familie, ihren Freunden, sondern der Stadt, dem Land und sogar der Welt. Dies verdankte sie vor allem der Moralischen Aufrüstung, die ihren Wirkungskreis sehr erweitert hatte.

Der Pfarrer erwähnte auch ihren Humor und ihren Sinn für das Dienen, der sie den Schwachen, den Kleinen, den Wehrlosen zuwandte. Esther hatte einen Glauben, den sie nicht so sehr mit Worten ais mit Taten bezeugte. "lch habe Gott immer als Stütze gehabt in den grossen Schwierigkeiten meines Lebens", sagte sie eines Tages zu ihm. Wie Esther es gewünscht hatte, wurde an der Trauerfeier ein Teil aus dem "Oratorio pour notre temps" von Felix Lisiecki und Françoise Caubel wiedergegeben, sowie ein Flötenstück von Bach, gespielt von ihrem Patensohn Gérard Jaermann und seiner Frau.

ln ihrem letzten Brief an mich schrieb Esther (am 5. Februar 1999): "Unsere Strassen und Wege sind mit Lehrstücken und Reichtümern besät. Lob sei Gott, und mage Er mich treu finden ." Sie war treu bis zum Ende. Ihr Gebet wurde erhört,

Albert Belperroud (Schweizer Buchhandel vom 1.9.87) Esther Amaudruz ist in den Buchhandel eingetreten wie in ein Kloster: mit Liebe und Glauben! Ihre Lehrzeit bei Mack & Cie, zuoberst an der Rue de Bourg in Lausanne brachte sie in Kontakt mit dem zuvorkommendsten und anspruchsvollsten Buchhändler, dem erstaunlichen Willy Ryser. Auf kluge Art weihte er sie in die Freuden und Leiden des Berufes ein und brachte ihr den Respekt für gut gemachte Arbeit bei, die Verachtung fur billige Lösungen und Versäumnisse.

Von "Mack hat alles" (der Slogan geht auf den Schwung von Marcel Mack zurück) ging Esther zu Payot. Nicht etwa unten an die Rue de Bourg sondern zu Payot Bern, Montreux, Zürich und schliesslich Lausanne. AIs dann Ernest David die Leitung der evangelischen Librairie de l'Ale aufgab, übernahm Esther diese und verbuchte ausgezeichnete Ergebnisse. Dann zurück zu Payot Lausanne bis zu ihrer Anstellung in der BCU (Kantons- und Universitâtsbibliothek), von wo die wandernde Esther am 30. Juni (1987) in Pension ging.

Schon in jungen Jahren offenbarte sich ihr die göttliche Kraft durch die Moralische Aufrüstung, die sie reich machte an soliden Überzeugungen, an Gesprächen, Begegnungen, lehrreichen Reisen. Mit Grossmut setzte sie sich für die Bewegung ein (und tut es immer noch). Dazu sei ihr herzlich gratuliert; mage sie gleichwohl in ihrem Ruhestand ein klein wenig Ruhe geniessen ...

Orginalsprache des Artikels

Deutsch

Artikeltyp
Artikeljahr
1999
Publishing permission
Nicht festgelegt
Publishing permission refers to the rights of FANW to publish the full text of this article on this website.
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Artikeljahr
1999
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