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Pierre Spoerri 1926- 2017

Zum Andenken an Pierre Spoerri

Pierre Spoerri 25. Januar 1926 - 22. Februar 2017

Kurzbericht vom Dankgottesdienst am 9. März in der internationalen protestantischen Kirche, Zürich

Maya Fiaux, Préverenges Eine zum Teil weit her gereiste Schar füllte die grosse Kirche, um von Pierre Spoerri Abschied zu nehmen. Sie bot den richtigen Rahmen, um der vielseitigen Persönlichkeit von Pierre einigermassen gerecht zu werden; denn Fulvia und Pierre waren dort lange Jahre tätig und zu Hause gewesen. Musik und Lieder in englischer Sprache umrahmten die Beiträge von vier Teilnehmern: Zuerst schilderte Monika Weber auf bewegende Art seine herzliche Beziehung zum engeren Bekanntenkreis. Marianne Spreng beleuchtete anschliessend mit vielen praktischen Beispielen, wie Pierre die aktuellen Anliegen und Themen der Konferenzen in Caux jahrelang prägte; und wie er diese mit notwendigen Veränderungen in der Welt in Verbindung brachte, indem er sich um Einzelpersonen verschiedenster Herkunft kümmerte. Dick Ruffin war von den USA angereist und betonte Pierres häufige Besuche in seinem grossen Land, auch dann, wenn Amerika durch schwere Zeiten ging, immer mit der Absicht, die Entscheidungsträger zu erreichen.

Schliesslich ergänzte Pfarrer Andreas Schaefer das Bild. Er betreute Fulvia und Pierre im Altersheim, wo sie vor anderthalb Jahren eingezogen waren. Er hob den „weiten Horizont“ diese Paares hervor, und berichtete, dass der Kontakt mit den beiden ihn so neugierig, gemacht hatte, dass er letztes Jahr selber Caux besucht hat. Abschiedsworte vom Reverend Doglas J. Brower und ein fröhliches Orgelstück von Bach bildeten den Abschluss dieser würdigen Feier.

Zwei unvergessliche Erinnerungen an Pierre Monika Bodmer-Flütsch, Bülach Vor rund 50 Jahren wurde ich von Theo, Helene, Pierre und Fulvia Spoerrì eingeladen eine «Studienreise» nach Assisi zu machen. Es war wunderschön, spannend und lehrreich. Ich habe nie herausgefunden, wie ich dies « verdient» hatte -- es war ein Geschenk. Vor einigen Wochen nun, am 21. Februar, besuchte ich Fulvia und für einmal war auch Pierre dabei und nicht anderweitig beschäftigt. Wir tauschten Nachrichten von gemeinsamen Freunden aus und plötzlich sagte Pierre zu mir: « Ich denke mit grosser Dankbarkeit an die Zeit zurück, die wir zusammen erlebten in Assisi» Schliesslich war’s Zeit, mich zu verabschieden. Pierre begleitete mich trotz grosser Müdigkeit bis vor die Haustüre und gab mir eine herzlichste Umarmung. Am Tag darauf erfuhr ich, dass dies die endgültige Verabschiedung war, er starb im Taxi auf dem Weg zu einer Untersuchung. Danke Pierre für die treue Freudschaft auch für meine Eltern!

Was ich Pierre verdanke Andrew Stallybrass, Caux Mit Pierre Spoerri haben Eliane und ich einen besonders werten Freund verloren. Das war aber nicht immer leicht. Es gab eine Zeit, in der wir uns tief verletzt und weit von ihm entfernt fühlten. Aber dies führte zu einer der tiefsten geistigen Erfahrungen meines Lebens. Ich sah, dass ich die Person, die ich geworden war, überhaupt nicht mochte: Mein Groll war nicht Pierres Problem sondern das meinige. Ich begann zu beten und hielt diesen Schmerz in offenen Händen, ohne länger daran festzuhalten, indem ich Gott bat, ihn ganz wegzunehmen. Und er tat es.

So wurden wir wieder Freunde. Ich erinnere mich daran, wie er sich liebevoll um mich gekümmert hat, als ich von zwei Jahren im südlichen Afrika zurückkam und Eliane nach der abgebrochenen Verlobung zum ersten Mal wiedersah. Mitten in einer strengen Cauxkonferenz hatte er jeden Tag Zeit gefunden, die er mit mir verbrachte.

Ich veröffentlichte zwei seiner Bücher und wir wurden zu Geburtstagen eingeladen. Wir besuchten Pierre und Fulvia, das letzte Mal erst kürzlich. Wir schieden als Freunde von einander und ich verdanke ihm eine der wichtigsten geistigen Lehren meines bisherigen Lebens.

 Auszüge aus einer Würdigung Alick Sytor, Belgien Pierre verkörperte für mich die natürliche Autorität und die stille Kraft der Menschen, die eine Mission weitergeben. Sein Charakter war nicht nur von tiefen christlichen Werten geprägt sondern auch von jener „inneren Führung“, welche Inspiration mit Aktion verbindet. In meiner Ungeduld des jungen Mannes, der alles erleben will, ermutigte er mich mit Wohlwollen und Klarheit, als bescheidener Wächter und Zeuge in der Welt Licht weiterzugeben. Er machte mich auch darauf aufmerksam, welche Anforderungen eine solche Wahl bedeutete. Sein stets freundliches Gesicht begleitete die tiefe Stimme, die sich von allen andern unterschied. Ihr Ton war gleichzeitig fröhlich und ernst, und liess dank seiner imposanten Körpergrösse niemanden gleichgültig. Sie drückte sein Vertrauen aus, das er schenkte. Seine Präsenz wies mit Freundlichkeit und Empathie auf das Wesentliche hin. Sein Blick war forschend und liess nicht mehr los, um besser zuzuhören und zu verstehen.

Ende August 1974: Nach meinem letzten Studienjahr hatte ich einen anstrengenden Sommer in Caux hinter mir, und befand mich vor einem Kreuzweg im Leben. Mit Pierre und meinem Vater, Charles Sytor, machten wir eine lange Zeit der Stille. In diesem Moment trug Pierre zur Wahl von zwei Aspekten in meinem Leben bei, die entscheidend und bereichernd waren: Derjenige einer langen beruflichen Laufbahn im internationalen Bereich, die mir erlaubte, die faszinierende Welt des europäischen und amerikanischen Unternehmertums zu entdecken. Ferner derjenige des Militärdienstes, zu dem er mich ermutigte, und der mich zu einem 12-monatigen Einsatz nach Deutschland versetzte. Wenig später schrieb er mir einen langen Brief und wünschte mir alles Gute, indem er versicherte, dass Gott an meiner Seite sei und dass er selber mich mit seinen Gedanken und Gebeten auf meinem Weg begleite. Auf Wiedersehen, lieber Pierre, und nochmals herzlichen Dank

Artikkelspråk

Deutsch

Artikkeltype
Artikkelår
2017
Publiseringstillatelse
Nicht festgelegt
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